Katja ist durch und durch Musikerin und komponiert melancholische Songs für ihr Bandprojekt. Diese Melancholie wollte ich fotografisch festhalten und es war gar nicht so leicht, denn neben der Nachdenklichkeit hat Katja auch etwas Bezauberndes, das während des Shootings immer mal wieder durchblitzte.
Ich möchte hier, kurz und knapp, meine Erfahrungen bezüglich meiner Fotografie niederschreiben. Vielleicht findet ja der ein oder andere Gedankengang auch noch Einzug in meinen Blog...mal sehen.
Samstag, 28. April 2012
Shooting in Oldenburg
Am Wochenende war ich in Oldenburg und habe dort Katja für ein Shooting getroffen.
Montag, 23. April 2012
Anprobe Shooting
Neulich war ich mit Annekathrin bei Die Braut in Göttingen und habe die letzte Anprobe ihres Hochzeitskleids fotografiert. Natürlich kann ich die Bilder noch nicht hier einstellen, da die Hochzeit erst Anfang Mai ist. :)
Aber wir haben extra für den Blog ein kleines Preview geschossen.
Vielen Dank an Die Braut und natürlich auch an Annekathrin!
Aber wir haben extra für den Blog ein kleines Preview geschossen.
Vielen Dank an Die Braut und natürlich auch an Annekathrin!
Sonntag, 25. März 2012
Blümchen und Co Hochzeitsausstellung in der Albani-Kirche Göttingen.
Der bekannte Göttinger Blumenladen "Blümchen und Co" hatte heute zur Hochzeitsausstellung geladen.
Neben dem Hotel Freigeist Northeim, der Druckerei Ernst, dem Brautmodengeschäft Friederike Lohrengel (und natürlich Blümchen und Co), war ich als ausstellender Fotograf da.
Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen, ein wenig zu fotografieren.
Vielen lieben Dank an Frau Hofmann für die freundliche Einladung. Es war ein wirklich schöner Tag, mit vielen guten Gesprächen.
Donnerstag, 22. März 2012
Babybauchshooting mit Jasmin
Auftakt zum neuen Baby's-First-Year-Angebot (mehr Infos ganz unten)
Letztes Wochenende war ich bei Jasmin und Florian zum Babybauchshooting.
Jasmin ist mit ihrem ersten Kind schwanger und gleichzeitig stolze Besitzerin einer mittelgroßen Baustelle in einem kleinen, romantischen Dörfchen.
Wir hatten das Shooting vor drei Monaten verabredet und zu dem Zeitpunkt war ihr Bauch nur halb so groß....wenn überhaupt.
Große Anerkennung von mir: sie und ihr Mann meistern nicht nur die Schwangerschaft, sondern auch noch so ein Projekt hier.
Nach ein paar Minuten kommt auch schon Kerstin angefahren. Sie macht macht das Makeup für Jasmin.
Beim Betreten des Hauses fällt sofort auf: nicht nur der vordere Teil ist eine Baustelle, sondern das gesamte Gebäude. Im Ganzen Haus wird geschraubt, gehämmert, gebohrt, abgerissen und neu aufgebaut. Überall grüßen freundliche Menschen in Arbeitskleidung und Staub in den Haaren und Jasmin führt mich in den ersten Stock.
Hier bietet sich das selbe Bild. Aufgestemmte Wände, Schuttberge und jede Menge Arbeit. Baustellen beherbergen ja viele potentielle Möglichkeiten zum Fotografieren und ich halte die Augen offen. Jasmin führt mich noch eine weitere Treppe nach oben und ich komme aus dem Stauen fast nicht mehr heraus. Ist der untere Bereich des Hauses eine Baustelle, ist es hier oben komplett ausgebaut. Ein rechteckiger großer Raum, direkt unter dem Dach, Parkettboden, viele Fenster lassen viel Licht herein und geben dem ganzen, dank des wundervollen Frühlingswetters, eine frühsommerliche Atmosphäre.
Das wird unsere erste Location. Ich schaue mich kurz im Haus um und entdecke einen, kleinen dunkleren Raum in der ersten Etage und entscheide, dass wir hier auch unbedingt ein Foto machen müssen. Die Blitzanlage, die ich mitgebracht habe, benötigt Gott sei Dank keinen Stromanschluss. Wir würden ihn hier auch nicht finden.
Jasmin führt mich weiter in den großen Garten, der unterhalb der Burg Plesse liegt. Wahre Dorfromantik.
Jasmin erzählt mir später, dass Florian und sie sich dort oben kennengelernt haben und dass diese Aussicht für die beiden etwas ganz Besonderes ist.
Im Garten befindet sich auch ein kleiner Schuppen, vollgestellt mit Holz und mindestens 70 Jahre alt. Eine große fotografische Herausforderung, denn nur ein kleines Fenster wirft Licht in den Raum.
Während Kerstin Jasmins Makeup aufträgt bringe ich meine Sachen unter das Dach.
Ich schaue mich kurz um und entscheide, dass erste Set an einer Steinwand (bestimmt der Kamin) mitten im Raum zu fotografieren. Ich baue die Blitzanlage auf und beschließe mit einer sehr offenen Blende von f2.8 bei ISO 100 anzufangen. Dabei fungiert der Blitz mit einer großen Softbox als simpler Aufheller. Weitere Lichter werden nicht gebraucht. Der Raum ist hell genug.
Als Kerstin fertig ist, mache ich auch schon die ersten Bilder. Ein Geländer im Vordergrund gibt dem Bild ein wenig Tiefe. Vor der Kamera ist Jasmin absolut locker, geduldig und nach nur ein paar Anweisungen posiert sie, als wäre das für sie das Natürlichste der Welt.

Ich fotografiere zunächst mit einem 85mm Objektiv, weil ich die Tiefe des Raumes gut ausnutzen kann. Dann noch mit einem 70-200. Beides mal mit einer f2.8, so dass ich das Licht nicht neu messen muss.
Die Blitzanlage ist dabei fast auf kleinste Leistung eingestellt. Wie gesagt, der Raum ist schon sehr hell.
Dann gehen wir in den ersten Stock und machen die Bilder in dem Raum, bei dem offensichtlich der Putz von den Wänden abgetragen wurde. Ich möchte die krasse Atmosphäre unterstützen und fotografiere nur mit einem Blitzkopf ohne Softbox. Als Resultat erhalten wir harte Schatten. Diese Bilder eignen sich hervorragend für s/w Bearbeitungen. Mein Erfahrung dabei ist, dass leichte Unterbelichtungen einen besonders schönen Effekt für Schwarz-Weiß-Bilder geben.

In einer kurzen Shootingpause entscheiden wir, wegen des tollen Lichts und den bald aufziehenden Wolken, gleich noch mal ein paar Bilder draußen in der Natur zu machen. Also: schnell alles abgebaut und ins Auto verstaut. Die Elinchrom Blitzanlage ist wirklich unheimlich kompakt, leicht und easy auf- und abzubauen. Und robust! Draußen ist der Wind so heftig, dass mir gleich eine Lampe umkippt, aber nichts ist kaputt.
Wegen des starken Windes machen wir rasch ein paar Bilder und fahren dann gleich wieder zurück . Der (geringe) Aufwand hat sich allerdings gelohnt; das Ergebnis ist spektakulär!

Letztendlich wartet dann noch die Scheune auf uns. Das dämmrige Licht macht es nicht leichter zu fotografieren und ich brauche einen Moment, um den einen Blitz unter Kontrolle zu bekommen. Wichtig ist mir, die Atmosphäre der Location zu erhalten und so entscheide ich mich, gegen die schräge Holzdecke zu blitzen. Als Resultat erhalte ich ein sehr weiches und durch das Holz leicht eingefärbtes Licht, das die Eigenheit dieses Ortes unterstreicht.
Ich fotografiere hier wegen des engen Raumen mit einem 20mm, bei einer Blende von f3,5 und einem wirklich hohen ISO von 2000! Die D700 erlaubt wegen des großen Sensors und ihren relativ niedrigen Megapixeln rauscharme Bilder in jedem ISO Bereich. Und selbst wenn das Rauschen irgendwann zu sehen ist, ist die Körnung so schön wie damals zu Film-Zeiten.

Nun, wie ihr sehen könnt, ist es bei Jasmin und Florian bald soweit. Das kleine Menschenkind wird in ein paar Wochen das Leben der zwei Elten bereichern. Das Kinderzimmer ist fast fertig, hat Florian gesagt. "Und die Küche?", fragt Jasmin. Florian schüttelt den Kopf. "Die wird noch dauern."
Beide sagen fast gleichzeitig: "Hauptsache die Kleine kann gut schlafen."
Alex
PS. Freut Euch auf Bilder von dem kleinen Nachwuchs. Da ich dieses Jahr mein Babyportfolio aufbauen möchte, habe ich das spektakulär günstige Jahres-Angebot "Baby's First Year" im Programm. Jasmin und Florian sich dazu entschieden zuzuschlagen. Ich fotografiere den kleinen Nachwuchs drei Wochen nach der Geburt, nach drei Monaten, nach sechs Monaten und zum ersten Geburtstag."
Wenn ihr auch daran interessiert seid, oder jemanden kennt, für den das in Frage käme, schreibt mich an. Das Angebot gilt bis zum 31.12.2012.
Sonntag, 22. Januar 2012
Welche Kamera kaufen?
Eine Freundin von mir ist gerade dabei, sich die erste Spiegelreflex Kamera zu kaufen und hat es da nicht so leicht.
Wie soll man denn aus dem Wust von Body's, Angeboten und Details DIE richtige Kamera für sich finden. Ich möchte hier mal meine Gedanken zum ersten Kamerakauf niederschreiben.
Aber Achtung! Es gibt natürlich kein Patentrezept, keine Weltformel, die man einfach zu Rate zieht und automatisch das beste Angebot findet. Demnach sind meine Angaben hier ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Aktualität.
1. Was ist besser: Canon, oder Nikon?
Die Gretchenfrage. Heiß diskutiert, wild debattiert. Hier Scheiden sich die Geister und die Foren werden von Wutposts überflutet. Meine Meinung: der Vergleich hinkt! Beide Hersteller liefern exzellente Kameras und Objektive. Canon liefert meiner Erfahrung nach schneller neue Produkte und ist preislich einen Hauch moderater, Nikon liefert dafür oft bahnbrechende Neuheiten. Keine ist besser, oder schlechter! Ich persönlich nutze Nikon seit Jahren, habe aber überhaupt nichts gegen Canon. Die Bedienung unterscheidet sich nur marginal.
2. Mehr Megapixel sind besser als weniger Megapixel.
FALSCH! FALSCH und noch mal FALSCH. Das ist ein sehr schlechtes Verkaufsargument. Ähnlich wie damals die "echten Megahertz" bei Computern, oder FullHD 720 bei Fernsehern.
Wir haben momentan noch zwei Größen von Chips in Kameras verbaut: 1. Crop-Sensoren und 2. Vollformat-Sensoren, beide stehen in Relation zur Kleinbild-Ebene des 35mm Films, wie er damals in allen gängigen Kameras verwendet wurde. Crop-Sensoren sind im Verhältnis kleiner als die Abbildungsebene des Kleinbildfilms, Vollformat-Sensoren sind im Verhältnis gleich groß. Vollformat-Sensoren sind im Moment noch sehr teuer und demnach in den etwas teureren Modellen verbaut, die Crop-Sensoren finden sich in so ziemlich allen DSLR Modellen in der Preiskategorie unter 2000 Euro.
Warum ist jetzt das Argument des Verkäufers "mehr Megapixel sind besser" in 99% der Fälle falsch?
Eine normale Kamera hat heutzutage vielleicht 14, 16 oder 18 Megapixel. Das sind 14/16/18.000.000 Bildpunkte auf der Abbildungsebene. Vor 5 Jahren waren es noch 4/6/8.000.000 Bildpunkte auf der Abbildungsebene. Wir müssen jetzt verstehen, dass die Abbildungsebene sich nicht in der Größe verändert hat. Auf der selben Fläche tummeln sich heute also mitunter 4x so viele Bildpunkte, wie vor fünf Jahren! Jeder Bildpunkt muss demnach immer kleiner werden, damit er immer noch auf den Chip passt. Das geht zur Last der Bildqualität jedes einzelnen Bildpunktes. Am deutlichsten ist dieser negative Aspekt bei Bildern zu sehen, die in schlechteren Lichtverhältnissen geschossen werden.
Das bedeutet jetzt nicht, dass ältere Kameras wegen der geringeren MP Zahl automatisch bessere Bilder machen! Die Kameras heute verarbeiten Bilder wesentlich besser, als damals, kompensieren also häufig die negativen Aspekte der Megapixel-Schlacht.
Eine Kamera mit Vollformat-Sensor hat einen größeren Chip und hat demnach auch eine größere Fläche. Pixel auf dieser Fläche können also größer sein und haben so automatisch eine bessere Bildqualität.
Mein Fazit für Crop-Sensoren: bei aktuellen Modellen nicht nur auf die Megapixel schielen. Sondern auch auf Größe und Gewicht, Schnelligkeit und Zusatzfunktionen achten.
Mein Fazit für Vollformat Sensoren: auch hier würde ich nicht nur die Backend-Modelle bevorzugen. Nikon hat jetzt die D800 angekündigt, die wohl 36(!!!)MP auf dem Chip unterbringen soll. Ob das Konzept aufgeht, bleibt abzuwarten. 16MP auf der D4 scheinen mir deutlich sinnvoller!
3. Brennweitenverlängerung bzw. welches Objektiv soll ich kaufen?
Der Objektivkauf ist im Grunde genommen fast noch viel wichtiger, als der Kauf einer Kamera. Denn das Objektiv liefert das Licht, die Schärfe und ist gestalterisches Mittel durch die Brennweite. Dabei wäre es immer von Vorteil zu wissen, was man denn gerne fotografieren möchte.
Mag man gerne Architektur, Porträts, Landschaftsaufnahmen, oder doch lieber Makrobilder?
Jemand, der sich eine Kamera kauft weiß das oft nicht, deswegen hat sich Industrie die Super-Zooms überlegt. Das sind Objektive, die so ziemlich alle Brennweitenbereich abdecken. Für Crop-Sensoren sind das oft Brennweiten von 18-200mm und für Vollformatsensoren 20-300mm.
Diese Super-Zooms haben den Vorteil, dass sie im Prinzip tatsächlich für jede Situation was zu bieten haben. 18mm sind ganz ok für drinnen, mit 70-120mm macht man Porträts und alles dadrüber kommt den Spannern...im Zoo zu Gute :)
Allerdings ist der Nachteil dieser Objektive in der Einsteigerpreisklasse, dass sie häufig nur mäßige Qualität liefern. Ein Super-Zoom in der gehobenen Preisklasse ist auch nicht das Gelbe vom Ei.
Besonders Lichtstark sind die Objektive auch nicht, was das Fotografieren in available light Situationen schwieriger macht.
Die Kehrseite der Medaille sind dann die Festbrennweiten. Festbrennweiten haben, wie sich aus dem Namen schon lesen lässt, keinen Zoom. Sie sind kleiner und meist leichter und haben eine größeren Durchmesser, was in einer größeren Blendenöffnung resultiert. Sie liefern in der Regel schärfere und kontrastreichere Bilder. Aber dafür fehlt der Zoom: mit einem 20mm lassen sich im Zoo keine schönen Tierbilder machen, weil der Tiger am anderen Ende des Geheges zu einem orangenen Punkt verkommt. Mit einem 600mm ist man auf einer Party auch nicht so recht aufgehoben. Jedes Porträt verkommt zu einer Hautporenstudie.
Für Anfänger sind Super-Zooms im mittleren Preissegment auf jeden Fall die richtige Wahl zum Einstieg. Von da aus lassen sich dann weitere Pläne schmieden: ob es eher ein Weitwinkel, oder ein starkes Tele wird kann dann entschieden werden.
Ach ja: die Brennweitenverlängerung. Ein Wort, dass auch gern hier in Deutschland wild diskutiert wird und das mich wütend macht.
Zunächst die Erklärung: wir erinnern uns an die Crop-Sensoren. Diese Chips sind im Vergleich zur Abbildungsebene des 35mm Kleinbildfilsm kleiner. Meistens so im Bereich 1-1.5. Das heisst der Crop-Chip ist um 1.5fach kleiner, als ein 35mm Bild. Die mm Angaben auf den Objektiven sind aber immer in Relation zum 35mm Film zu sehen. Das heisst: 20mm sind auch nur auf einer Kamera mit einem Vollformatchip tatsächlich 20mm. Auf einem Crop-Chip werden die 20mm zu 30mm (Faktor 1,5!).
Diesen Effekt nennt der Engländer eben auch Crop (von Beschnitt), der Deutsche aber Brennweiterverlängerung. Dieses Wort ist aber Faktisch falsch. Das 20mm Objektiv zeigt auf einer Kamera in etwa den Ausschnitt einer 30mm Objektivs, aber es ist immer noch ein 20mm Objektiv. Das ist ganz besonders bei der Bildgestaltung zu beachten, da Objektive zum Beispiel in verschiedenen Brennweitenbereichen die Perspektive Stauchen. Im Telebereich liegen Motiv im Vordergrund und der Hintergrund dichter zusammen, als bei einem Weitwinkel.
Merke: es gibt keine Brennweitenverlängerung, es gibt Crop.
Diese drei Gedanken sollen Euch helfen ein wenig Ordnung in den Wust der Angebote und Meinungen zu bringen, die ihr zu Rate zieht, wenn ihr auf der Suche nach einer neuen Kamera und einem neuen Objektiv seid.
Viel Erfolg und viel Spaß beim Fotografieren wünscht
John Alexander Bell
Wie soll man denn aus dem Wust von Body's, Angeboten und Details DIE richtige Kamera für sich finden. Ich möchte hier mal meine Gedanken zum ersten Kamerakauf niederschreiben.
Aber Achtung! Es gibt natürlich kein Patentrezept, keine Weltformel, die man einfach zu Rate zieht und automatisch das beste Angebot findet. Demnach sind meine Angaben hier ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Aktualität.
1. Was ist besser: Canon, oder Nikon?
Die Gretchenfrage. Heiß diskutiert, wild debattiert. Hier Scheiden sich die Geister und die Foren werden von Wutposts überflutet. Meine Meinung: der Vergleich hinkt! Beide Hersteller liefern exzellente Kameras und Objektive. Canon liefert meiner Erfahrung nach schneller neue Produkte und ist preislich einen Hauch moderater, Nikon liefert dafür oft bahnbrechende Neuheiten. Keine ist besser, oder schlechter! Ich persönlich nutze Nikon seit Jahren, habe aber überhaupt nichts gegen Canon. Die Bedienung unterscheidet sich nur marginal.
2. Mehr Megapixel sind besser als weniger Megapixel.
FALSCH! FALSCH und noch mal FALSCH. Das ist ein sehr schlechtes Verkaufsargument. Ähnlich wie damals die "echten Megahertz" bei Computern, oder FullHD 720 bei Fernsehern.
Wir haben momentan noch zwei Größen von Chips in Kameras verbaut: 1. Crop-Sensoren und 2. Vollformat-Sensoren, beide stehen in Relation zur Kleinbild-Ebene des 35mm Films, wie er damals in allen gängigen Kameras verwendet wurde. Crop-Sensoren sind im Verhältnis kleiner als die Abbildungsebene des Kleinbildfilms, Vollformat-Sensoren sind im Verhältnis gleich groß. Vollformat-Sensoren sind im Moment noch sehr teuer und demnach in den etwas teureren Modellen verbaut, die Crop-Sensoren finden sich in so ziemlich allen DSLR Modellen in der Preiskategorie unter 2000 Euro.
Warum ist jetzt das Argument des Verkäufers "mehr Megapixel sind besser" in 99% der Fälle falsch?
Eine normale Kamera hat heutzutage vielleicht 14, 16 oder 18 Megapixel. Das sind 14/16/18.000.000 Bildpunkte auf der Abbildungsebene. Vor 5 Jahren waren es noch 4/6/8.000.000 Bildpunkte auf der Abbildungsebene. Wir müssen jetzt verstehen, dass die Abbildungsebene sich nicht in der Größe verändert hat. Auf der selben Fläche tummeln sich heute also mitunter 4x so viele Bildpunkte, wie vor fünf Jahren! Jeder Bildpunkt muss demnach immer kleiner werden, damit er immer noch auf den Chip passt. Das geht zur Last der Bildqualität jedes einzelnen Bildpunktes. Am deutlichsten ist dieser negative Aspekt bei Bildern zu sehen, die in schlechteren Lichtverhältnissen geschossen werden.
Das bedeutet jetzt nicht, dass ältere Kameras wegen der geringeren MP Zahl automatisch bessere Bilder machen! Die Kameras heute verarbeiten Bilder wesentlich besser, als damals, kompensieren also häufig die negativen Aspekte der Megapixel-Schlacht.
Eine Kamera mit Vollformat-Sensor hat einen größeren Chip und hat demnach auch eine größere Fläche. Pixel auf dieser Fläche können also größer sein und haben so automatisch eine bessere Bildqualität.
Mein Fazit für Crop-Sensoren: bei aktuellen Modellen nicht nur auf die Megapixel schielen. Sondern auch auf Größe und Gewicht, Schnelligkeit und Zusatzfunktionen achten.
Mein Fazit für Vollformat Sensoren: auch hier würde ich nicht nur die Backend-Modelle bevorzugen. Nikon hat jetzt die D800 angekündigt, die wohl 36(!!!)MP auf dem Chip unterbringen soll. Ob das Konzept aufgeht, bleibt abzuwarten. 16MP auf der D4 scheinen mir deutlich sinnvoller!
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Geballtes Arsenal der Nikon Objektive © nikonians.org |
3. Brennweitenverlängerung bzw. welches Objektiv soll ich kaufen?
Der Objektivkauf ist im Grunde genommen fast noch viel wichtiger, als der Kauf einer Kamera. Denn das Objektiv liefert das Licht, die Schärfe und ist gestalterisches Mittel durch die Brennweite. Dabei wäre es immer von Vorteil zu wissen, was man denn gerne fotografieren möchte.
Mag man gerne Architektur, Porträts, Landschaftsaufnahmen, oder doch lieber Makrobilder?
Jemand, der sich eine Kamera kauft weiß das oft nicht, deswegen hat sich Industrie die Super-Zooms überlegt. Das sind Objektive, die so ziemlich alle Brennweitenbereich abdecken. Für Crop-Sensoren sind das oft Brennweiten von 18-200mm und für Vollformatsensoren 20-300mm.
Diese Super-Zooms haben den Vorteil, dass sie im Prinzip tatsächlich für jede Situation was zu bieten haben. 18mm sind ganz ok für drinnen, mit 70-120mm macht man Porträts und alles dadrüber kommt den Spannern...im Zoo zu Gute :)
Allerdings ist der Nachteil dieser Objektive in der Einsteigerpreisklasse, dass sie häufig nur mäßige Qualität liefern. Ein Super-Zoom in der gehobenen Preisklasse ist auch nicht das Gelbe vom Ei.
Besonders Lichtstark sind die Objektive auch nicht, was das Fotografieren in available light Situationen schwieriger macht.
Die Kehrseite der Medaille sind dann die Festbrennweiten. Festbrennweiten haben, wie sich aus dem Namen schon lesen lässt, keinen Zoom. Sie sind kleiner und meist leichter und haben eine größeren Durchmesser, was in einer größeren Blendenöffnung resultiert. Sie liefern in der Regel schärfere und kontrastreichere Bilder. Aber dafür fehlt der Zoom: mit einem 20mm lassen sich im Zoo keine schönen Tierbilder machen, weil der Tiger am anderen Ende des Geheges zu einem orangenen Punkt verkommt. Mit einem 600mm ist man auf einer Party auch nicht so recht aufgehoben. Jedes Porträt verkommt zu einer Hautporenstudie.
Für Anfänger sind Super-Zooms im mittleren Preissegment auf jeden Fall die richtige Wahl zum Einstieg. Von da aus lassen sich dann weitere Pläne schmieden: ob es eher ein Weitwinkel, oder ein starkes Tele wird kann dann entschieden werden.
Ach ja: die Brennweitenverlängerung. Ein Wort, dass auch gern hier in Deutschland wild diskutiert wird und das mich wütend macht.
Zunächst die Erklärung: wir erinnern uns an die Crop-Sensoren. Diese Chips sind im Vergleich zur Abbildungsebene des 35mm Kleinbildfilsm kleiner. Meistens so im Bereich 1-1.5. Das heisst der Crop-Chip ist um 1.5fach kleiner, als ein 35mm Bild. Die mm Angaben auf den Objektiven sind aber immer in Relation zum 35mm Film zu sehen. Das heisst: 20mm sind auch nur auf einer Kamera mit einem Vollformatchip tatsächlich 20mm. Auf einem Crop-Chip werden die 20mm zu 30mm (Faktor 1,5!).
Diesen Effekt nennt der Engländer eben auch Crop (von Beschnitt), der Deutsche aber Brennweiterverlängerung. Dieses Wort ist aber Faktisch falsch. Das 20mm Objektiv zeigt auf einer Kamera in etwa den Ausschnitt einer 30mm Objektivs, aber es ist immer noch ein 20mm Objektiv. Das ist ganz besonders bei der Bildgestaltung zu beachten, da Objektive zum Beispiel in verschiedenen Brennweitenbereichen die Perspektive Stauchen. Im Telebereich liegen Motiv im Vordergrund und der Hintergrund dichter zusammen, als bei einem Weitwinkel.
Merke: es gibt keine Brennweitenverlängerung, es gibt Crop.
Diese drei Gedanken sollen Euch helfen ein wenig Ordnung in den Wust der Angebote und Meinungen zu bringen, die ihr zu Rate zieht, wenn ihr auf der Suche nach einer neuen Kamera und einem neuen Objektiv seid.
Viel Erfolg und viel Spaß beim Fotografieren wünscht
John Alexander Bell
Sonntag, 5. Juni 2011
Color up your life, by coloring down your pictures.
Weniger isst Meer!
Jedes Kind weiß: mehr ist mehr. Tausend Euro sind besser, als 20 Cent, eine Schwarzwälderkirschtorte ist besser als ein pappiges Milchbrötchen und eine Boeing 747 schindet eindeutig mehr Eindruck im heimischen Hangar, als der klapprige Golf 2, dem schon wieder die Dachantenne abgebrochen wurde.






Oft könnte man aber auch meinen: weniger ist mehr!
Designer zum Beispiel sind oft Meister des Weglassens. So wirken leere gekachelte Räume mit gigantischen Fensterfronten und einem einzelnen Stuhl einladender, als das logistisch fragwürdig zugestellte Wohnzimmer eines Messy-Opas. Oder zB wenn es um Zutaten für ein leckeres Essen geht, ist meist die Auswahl weniger hochwertiger Ingredienzien von mehr geschmacklichem Hochgenuss gekrönt, als das sinnfreie Volladen der Kochtöpfe mit allem, was der Kühlschrank so hergibt (zumal das Auge ja auch mitisst).
Oh, ein Beispiel fällt mir noch ein: denken wir einmal an die Masse der Passagiere in einem ICE von Hamburg nach München an einem sonnigen Sommer-Freitag nachmittag. Weniger ist hier nicht nur im Sinne von "mehr Raum", sondern auch gleichbedeutend mit dem Sauerstoffgehalt pro Atemzug zu verstehen.
Die Wissenschaft hat meistens immer recht.
Was stimmt denn jetzt? Weniger ist mehr, oder mehr ist mehr?
Halten wir jetzt diese beiden Philosophien gegeneinander, könnte schnell der Eindruck entstehen, wir Menschen benötigten nur eine Prise Geduld und Einfühlungsvermögen und die Welt würde im Glanze der Wenigkeit erstrahlen.
Ist das tatsächlich so?
Ich denke nein, denn im Grunde unserer Herzen sind wir doch alle richtig gern und leidenschaftlich maßlos und frönen voller Hingabe der Völlerei. So beweisen viele einfache psychologische Experimente, dass der Satz "mehr ist mehr" viel eher auf uns zutrifft, als das bescheidenere Äquivalent: zum Beispiel tendieren wir dazu lautere Musik, als die bessere zu bezeichnen, genauso wie wir den süßeren Kuchen, dem weniger süßen vorziehen, die hübschere Frau netter finden und auch den höheren Kontrast bzw. die satteren Farben eines Fotos uns suggerieren: das ist schöner!
Diese Tendenz machen sich, sogenannte "Profi-Fotoprogramme" (ich werde keine Namen nennen) zu Nutze, um uns unterschwellig vozugaukeln, dass wir ganz tolle Bilder gemacht haben. Die Rechnung ist simpel:
Foto rein -> viel Kontrast drauf -> viel Farbe rein = "Ooooh. Schöööön. Das habe ich gut gemacht."
Naja, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Wir sollen ja nicht nur den Eindruck gewinnen, wir hätten tolle Fotos gemacht, sondern sollen auch unterschwellig denken: "Mit diesem Programm sehen meine Bilder besonders schön aus!". Diesen Effekt kann man ein wenig mit den gelben Lampen in der Obst- und Gemüseabteilung eines Supermarkts vergleichen. Diese gelben Lampen über den Lebensmitteln erhöhen den Farbkontrast und lassen alles im frischen und gesunden Licht erstrahlen. Dies speichert man unbewusst ab und ruft es sich beim nächsten Kauf wieder ins Gedächtnis. Und mittlerweile haben so ziemlich alle bekannten Supermärkte eben dieses Konzept für sich entdeckt und über jeder Obst- und Gemüseabteilung hängen nun gelbe Lampen.
Ist das Kunst, oder kann das weg?
Genauso verhält es sich mit den (Profi) Bildverwaltungsprogrammen wie Lightroom und Aperture (verdammt, jetzt hab ich's doch gesagt!).
Sie hängen nun nicht über Obst und Gemüse, aber beim Importieren der Bilder, selbst wenn sie im RAW Format geschossen sind, wird jedes einzelne automatisch Kontrastiert und die Farbe leicht übersättigt, damit die Bilder schön aussehen und man den Eindruck gewinnt: tooooll. Was auf einen Fotolaien noch positiv wirkt, ist für denjenigen der die Bilder weiterverarbeiten möchte, ein sehr großes Hindernis. Denn wenn uns nicht die Originalfarben und Kontraste zur Verfügung stehen, kann es zu einem späteren Zeitpunkt sehr schwierig werden, die Bilder für den Druck so vorzubereiten, dass sie in der Zeitung oder auf dem Flyer noch echt aussehen. Ich hatte einmal ein Shooting mit ein paar Leuten vom Arbeiter Samariter Bund und deren grellen roten und gelben Feuerwehrjacken. Es war fast unmöglich die Bilder für den Druck zu bearbeiten, obwohl ich im RAW-Modus fotografiert hatte und die Farbbearbeitung einem guten Kollegen einer bekannten lokalen Werbefirma überließ. Einfacher Grund war: ich habe nicht aufs Farbmanagement geachtet. Großer Fehler!
Endlich 18!
Wie die gesamte Menschheit weiß, benutzt man zum Farbfeintuning in der Digitalfotografie eine sogenannte Graukarte. Diese Teile heissen Graukarten, weil sie ganz einfach graue Karten sind. Das Grau ist nicht irgendein Grau sondern ein 18%iges, was in Etwa bedeutet, dass diese Helligkeit ca. 18% des Lichtes reflektiert. Früher dienten Graukarten zur Justierung des Belichtungsmessers, heute, also in der digitalen Fotografie, kalibrieren sie, sehr vereinfacht ausgedrückt, den Weißabgleich einer Kamera. Einen Schritt weiter geht dabei die sogenannte Farbgraukarte, die es ermöglicht bestimmte Farbstiche zu lokalisieren und so noch genauer zu arbeiten. Ich selber hatte jetzt die Möglichkeit, den Spydercube auszuprobieren. Bevor ich lang und breit erkläre, wie das Teil aussieht, hier mal ein Bild:

Die einzelnen Komponenten von oben nach unten im Schnelldurchlauf:
1. ne Schlaufe zum Aufhängen
2. ein silberner Ball zum erkennen von Spitzlichtern
3. 18%iges Grau
4. Weiß
5. Schwarz
6. Das Loch ist eine Lichtfalle
7. Stativanschluss.
Wie arbeitet man nun damit? Ganz einfach. Man positioniert Lampen und Motiv und fotografiert den Würfel einmal (motivnah) mit. Anschließend wird in einem Bildverwaltungsprogramm (wie Lightroom) das Bild mit dem Würfel richtig kalibriert und diese Kalibrierung auf alle anderen Bilder mit dem selben Lichtsetup angewandt...fertig. Klingt simpel, oder? Ist es auch! Bei einem meiner letzten Model-Shooting mit Nadine hatte ich also Gelegenheit das Teil auszuprobieren.
Vom Kontrastreich zum Kontrastarm in vier Schritten.

Hier mal ein Ergebnis des Shootings (übrigens war das mal wieder ein Shooting mit meinem guten Freund Michael. Hat Spaß gemacht!).
Es ist im Studio mit zwei Lampen entstanden. Das Objektiv war mein heißgeliebtes 85mm. Blende heute: f2.2 bei Iso 800 und 1/160. Auffällig an diesem Bild sind die leicht roten Haare. Mir war es sehr wichtig, es bei dem "leichten Rot" zu belassen. Oft fühlt man sich als Fotograf genötigt, die schon vorhandenen Dinge immer weiter zu betonen. Rote Haare enden dann meist mit einem Farbstich irgendwo zwischen Lava und Backstein. Das wollte ich nicht. Auch mit der restlichen Retusche habe ich mich zurückgehalten. Kein Make-Up Artist der Welt kann so gut kaschieren, wie das Computer-Programme schaffen, aber zum Einen war es nicht nötig, zum Anderen wollte ich es so puristisch wie nur möglich halten.
Ok, nun aber wieder zurück zum eigentlichen Thema: dem Farbmanagement in der Fotografie und dem kleinen Würfeldingens.
Wie arbeitet man damit?
Zunächst stellt man die Lampen so auf, und fotografiert das Motiv (in diesem Falle Nadine) mit Würfel in der Hand. Später importiert man dann die Bilder in sein Verwaltungstool und entdeckt dann...ach herrje:

Wie oben schon erwähnt möchte mich mein Programm davon überzeugen, dass meine Bilder mit ihm total super aussehen und hat super viel Kontrast und ordentlich Farbsättigung reingedreht! Ich fühle mich zwischen "Yipieeh" und "Würg!". Ich wahre die Höflichkeit.
Danke, das ist sehr nett von Dir, aber jetzt ist das so wie der hilfsbereite Obdachlose, der mir die Frotscheibe putzt und dann ein selbstverständlich Leckerli erwartet. Oder hat Euch in der Stadt schon mal jemand versucht ein Buch zu schenken? Zum Kotzen! ;)
Also als allererstes erstmal Kontrast raus:

Aaaah, schon besser. Jetzt ist nur noch das Problem, dass immer noch die Farben übersättigt sind. Zwar nicht stark, aber für diesen Test deutlich zu viel.
Also weg damit.

Na, das sieht schon neutraler aus. Ein kleiner Tipp: oft könnt ihr Euer Verwaltungsprogramm ganz einfach davon überzeugen, keine Farbveränderungen mehr vorzunehmen, in dem ihr das entsprechende Profil Euerer Kamera vorgebt. Und absolute Vorraussetzung für diese Sperenzien ist das Fotografieren in Raw!
Zum Schluss nun klicke man mit Hilfe des programmeigenen Farbfinders auf das dem Licht zugewandten Grau (in unserem Fall der linken grauen Seite)

Ahaaaa! Na...im Gegensatz zum ersten Bild sieht dieses hier wirklich eher harmlos aus, aber dafür kann man auf recht originale Farben vertrauen.
Super.
Nun kann man die Farbeinstellungen abspeichern und auf die anderen Bilder anwenden. Wenn man das Lichtsetup ändert, muss man natürlich dann wieder den Würfel fotografieren und die selbe Prozedur auf diese Serie dann anwenden.
Weil die Bilder immer etwas schwächlicher wirken, als man es durch die grundsätzlich heftige Kontrastierung gewohnt ist, sollte man diesen Teil des Workflows für sich behalten, sonst darf man sich doofe Sprüche anhören.
Der Würfel kann aber noch mehr. Mit ihm kann man Kontraste regeln (mit der schwarzen und der weißen Seite) und er hat, was ich für sehr nützlich halte, auch noch eine Lichtfalle (das schwarze Loch). Aber will man sich erstmal am Farbmanagement probieren, kann man auch anstelle der Würfels eine einfache Graukarte abfotografieren.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Ausprobieren.
@lex
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